Weihnachten – ist in Belarus ganz anders. Von Advent haben
hier die wenigstens schon mal etwas gehört, dieses Jahr gab es irgendwo in
Minsk den ersten Weihnachtsmarkt von Belarus und Geschenke gibt es zu Weihnachten
eigentlich auch nicht, dafür jede Menge Schnee!
Der 25. Dezember ist zwar ein Feiertag, aber nur die
Katholiken feiern auch, denn für die Orthodoxen ist Weihnachten erst am 07.01.
Aber egal welcher Religion man angehört, feiert man in Belarus groß das neue
Jahr. Überall gibt es kitschige Schlangenstaubfänger zu kaufen, denn 2013 ist
das Jahr der Schlange, Väterchen Frost und das Schneemädchen sind im
Dauereinsatz und es gibt Geschenke. Hier heißt es weniger „Frohe Weihnachten“
als „Ein gutes neues Jahr“!
Was wohl irgendwie vertraut ist, sind die großen
Eislaufflächen auf Plätzen und die Beleuchtung auf dem Prospekt (auch wenn ich
finde dass diese an Hässlichkeit kaum zu übertreffen ist!).
Trotz allem haben wir hier Weihnachten gefeiert.
In der Geschichtswerkstatt habe ich eine kleine Weihnachtsfeier
gemacht, habe probiert zu erklären was Advent, Plätzchen und Stollen ist, „Alle
Jahre wieder“, „Stille nacht“ und „Ihr Kinderlein kommet“ gesungen und ihnen
ein Gedicht beigebracht:
Advent, Advent ein Lichtlein brennt,
erst eins,
dann zwei,
dann drei,
dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.
Und wenn das fünfte Lichtlein brennt,
dann hast du Weihnachten verpennt.
Danach haben wir praktische Erfahrungen mit Plätzchen und
Lebkuchen gemacht und uns für die Neujahrsfeier am 29.12. vorbereitet, denn da
werden wir „Alle Jahre wieder“ und „Ihr Kinderlein kommet“ zum Besten geben
(die Abmachung ist, dass ich eine Version des Liedes mit Gesang laut abspiele
und dann alle nur noch den Mund dazu bewegen müssen ;o) ). Außerdem wird eine
Frau das Gedicht aufsagen und drei andere den Text von Stille Nacht. Ich bin
gespannt! Und freue mich sehr darauf.
Das Selbe dann noch mal auf der Tagesstation, nur das ich
jetzt der Weihnachtsmann war.
Glücklich, zufrieden und müde bin ich dann also nach Hause
gekommen, wo es noch mal ein klein wenig Borscht gab, bevor ich dann mit Julia
und ihrer Mutter erst essen und dann in die Stehbar gegangen bin.
Es war ein sehr schöner und lustiger Abend, an dem wir
einige Freunde wieder getroffen, Bekanntschaften vertieft und neue Menschen
kennengelernt haben.
Heilig Abend im Zentralni, man kann wohl sagen, dass war mal
eine ganz besondere Form des Festes!
Jetzt heißt es noch ein paar Tage arbeiten, Neujahrsfeier im
Kinderheim, in der Geschichtswerkstatt und dann geht es auf nach Gomel, Charkiv
und Kiew in den Urlaub.
Ein bisschen ausruhen, damit wir dann am 10. Januar gestärkt
und ausgeschlafen ;o) gemeinsam mit Menschen mit Behinderung auf ein
Winterlager fahren können!
Die nächsten Wochen versprechen anstrengend und wirklich
schön zu werden!
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