Ferienlager - Kurz nach dem wir aus
der Ukraine zurück waren, ging es auch schon in die heiße Vorbereitungsphase
für das Kindersommerlager. Nach einigem hin und her hatten wir 13 Kinder von
der Kleinkinder-, der Mädchen-(meiner) und der Jungenstation aus dem Kinderheim
in Novinki ausgewählt mit denen wir zusammen für 10 Tage nach Nadeshda fahren
würden. Bei dem Kindersommerlager hatte jedes Kind einen eigenen Freiwilligen
der nur für es zuständig war. Mein Kind heißt Maria, wird aber ausschließlich
bei ihren Spitznamen (Mania oder Mascha) genannt. Sie ist ein aufgewecktes Mädchen, freut sich über viele Kleinigkeiten und
versucht Kontakte zu knüpfen. Sprechen kann sie nicht, aber dafür gibt sie
freudige Laute von sich, die sie unverkennbar
machen. Gemeinsam mit den anderen Kindern und Freiwilligen haben Mascha und ich
10 Tage lang, gebastelt, gemalt, gespielt, Seifenblasen gemacht, sind spazieren
gegangen, haben geschaukelt und gegessen. Außerdem gab es jeden Tag für jedes
Kind 3 Therapien. Alle gemeinsam hatten wir direkt nach dem Frühstück eine
Aromatherapie, danach ging es für Mania zur Massage und schließlich noch zur
Hydromassage (eine Art Whirlpool). Besonders die Hydromassage hat, wie auch das
tägliche Duschen für Begeisterung gesorgt und natürlich fehlte auch die Disco
am Abend nicht, sodass wir uns ganzschön austanzen konnten. Wenn keine große
Disco organisiert wurde, dann machten wir eben unsere eigene kleine. Dank
meines CD-Players in dessen Mirkos Jascha und Timothey nur zugerne
reinkreischten, wurde ich von Vadim nur noch mit den Worten „Musiku“ empfangen.
Das wohl treffendste Lied auf der CD voller Kinderlieder war der Riese
Blombatsch, „Der Riese Glombatsch - Ist siebzehn Meter neunzig groß. … Tränen fall 'n in
seinen Schoß. Er hat keinen Freund zum Spielen, alle reißen vor ihm aus“. DieKinder
wollen nicht mit ihm spielen, weil er anders
ist, weil sie sich vor ihm fürchten. Auch wir und unser Kinder
wurden von den anderen in Nadeshda kritisch, fast misstrauisch oder abgeneigt beäugt, aber
dann hat sich ein kleines Mädchen mit Minirock und Pumps ein Herz gefasst und
als sie erst mal feststellte, dass Masken basteln und Flaggen malen mit uns
viel mehr Spaß macht, kam sie immer wieder und brachte zu unserem Lagerfeuer
auch Ihre Freundinnen mit. Besonders ist mir auch Ljoscha, der mir die Haare
frisiert und mich dann auf die Wange küsst, ans Herz gewachsen. Und Sascha,
Vanja, ja eigentlich alle Kinder, jedes auf seine eigene, ganz besondere Art.
Die Zeit des Kindersommerlagers ist kaum in Worte zu fassen und stundenlang
würde mir wohl noch etwas einfallen, was ich noch nicht erzählt habe - auf
jeden Fall hatten wir eine tolle Zeit, haben viel gelacht und es wurden auch so
manche Tränen vergossen, als wir die Kinder wieder zurück ins Heim bringen mussten,
wie gerne wären wir noch länger in Nadeshda geblieben!